Fünf Dinge, die Sie über Investments in Öl wissen müssen
Öl ist ein wichtiger Rohstoff, den Anleger mit großem Interesse verfolgen. Wie aber lassen sich die wichtigsten Trends am besten einschätzen und was sind die wesentlichen Nuancen des Marktes? Die Organisation erdölexportierender Länder OPEC hat sich kürzlich darauf verständigt, die Förderung auf 1,2 Millionen Barrel pro Tag zu drosseln, während die Nicht-OPEC-Länder ebenfalls eine weitere Förderkürzung auf 558.000 Barrel pro Tag vereinbarten.
Diese Nachricht ließ die Rohölpreise auf über 50 US-Dollar pro Barrel steigen – eine deutliche Erholung von dem jüngsten Tiefstand von unter 28 US-Dollar pro Barrel Anfang Januar 2016.
Worauf müssen Sie nun achten, bevor Sie in Öl investieren?
1) Sie müssen die wichtigsten Benchmarks kennen: Brent Crude und WTI
Zwei Haupt-Ölpreise werden meistens von den Märkten beobachtet: Brent Crude, der sich auf das leichte Rohöl mit niedrigem Schwefelgehalt aus der Nordsee bezieht und weltweit als Referenzpreis gilt. WTI bezieht sich auf die in den USA geförderte leichte Rohölsorte West Texas Intermediate. Da kein Zugang zum Meer besteht, kann sein Transport in den Rest der Welt teuer werden. Es gibt weitere Referenzsorten – beispielsweise Dubai/Oman; sie wird als Benchmark in Asien verwendet.
2) Beobachten Sie, was die OPEC tut
Die 13 Mitgliedstaaten (Indonesien lässt seine Mitgliedschaft derzeit ruhen) fördern rund ein Drittel des Öls auf der Welt. Sie haben sich zwar Ende November verständigt, aber die Märkte warteten ab, wie sich die wichtigen Förderländer, die nicht OPEC-Mitglied sind, verhalten. Auf die Nicht-OPEC-Länder wie Russland und die USA muss man im Auge behalten. Die nächste OPEC-Sitzung findet am 25. Mai 2017 statt.
3) Beobachten Sie die Entwicklung in China
China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und nach den USA der größte Erdölkonsument. China ist außerdem der größte Importeur von Flüssigtreibstoff. Möglicherweise wird China nicht mehr das Wachstum der Vergangenheit aufweisen, jedoch liegt es mit 6,7 % plus zum Vorjahr gut im Rennen.
4) Fokus auf Makro-Informationen
Der Ölpreis reagiert nicht nur auf die Angebotslage; auch andere Variablen wie Lagerbestände und Vorratshaltung sind wichtige Faktoren. Auch Launen des Wetters in Europa und Nordamerika können eine wesentliche Rolle spielen, ebenso wie geopolitische Risiken. Diese besitzen das Potenzial, auf mehrere Weise Störungen zu verursachen.
5) Ölhandel als Mischung aus Fundamentalanalyse und Mittelflüssen
Sie können zwar einige der gesamtwirtschaftlichen Fundamentaldaten beobachten, aber eine große Menge Öl wird in Leerverkäufen gehandelt. Das bedeutet, dass die Preise nicht nur durch Angebot und Nachfrage oder die Börsenstimmung beeinflusst werden. Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) in den USA veröffentlicht die von nicht-gewerblichen Anlegern gehaltenen Netto-Positionen. Damit können die Mittelflüsse beobachtet werden.
Wie können Sie also in Öl traden?
Man kann eine Long- oder eine Short-Sicht einnehmen. Wenn Sie eine Position in Öl, sei es WTI oder Brent, managen möchten, können Sie börsengehandelte Produkte (normalerweise ETNs oder ETFs) dafür einsetzen. Exchange Traded Products sind passive, offene Instrumente, die an einer Börse wie eine Aktie gehandelt werden. Wenn Sie, wie in diesem Fall, Rohstoffe nachbilden, können sie passenderweise als Exchange Traded Commodities (ETCs) bezeichnet werden. Mit ETNs/ETCs können Sie auch eine gehebelte Long-Position eingehen, wenn Sie auf steigende Preise setzen, oder auch eine gehebelte Short-Position, wenn Sie auf Baisse setzen.